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Im Verein daheim
(Serie der Heidenheimer Zeitung)

DISCHINGEN (rla). Wer als Musiker und Zuhörer Wert auf eine große Bandbreite legt, kommt beim Musikverein Dischingen (MVD) voll auf seine Kosten: Das Repertoire reicht von traditioneller und konzertanter Blasmusik bis hin zu moderner Unterhaltungsmusik. Mit knapp 200 Mitgliedern ist der MVD fünftgrößter Verein der Gemeinde Dischingen und zählt zu deren bedeutendsten Kulturträgern. 

Angefangen hat alles am 5. November 1921, als 18 Männer in der  Bahnhofsgaststätte von Josef Seidenfuß in Dischingen den MVD gründeten. Die Kapelle nahm einen raschen Aufschwung und trat 1923 zum ersten Mal mit dem Weihnachtskonzert an die Öffentlichkeit. In der Nachkriegszeit waren die runden Vereinsjubiläen nicht nur Höhepunkte vereinsintern, sondern auch in der ganzen Gemeinde. Mit dem Sportverein und dem Liederkranz errichteten die Musiker 1987 in einer großen Gemeinschaftsaktion das Vereinsheim, in dem seither jeden Donnerstagabend um 20 Uhr die Proben der aktiven Kapelle stattfinden. Sie umfasst zurzeit 34 Aktive, den Taktstock führt seit 2003 Dirigent Reiner Majer aus Giengen. In der Sommersaison ist der MVD hauptsächlich bei Festen und Umzügen zu Hause, ebenso bei kirchlichen Anlässen wie zum Beispiel der Prozession an Fronleichnam rund um Schloss Taxis. Die Verbindungen ins fürstliche Haus waren früher noch weitaus intensiver als heute. So fanden in den 80er Jahren oft Schlosskonzerte im Innenhof von Schloss Taxis statt und die aktive Kapelle gratulierte 1983 Fürstin Gloria zur Geburt ihres Sohnes mit einem Ständchen.   

Ein Höhepunkt im Vereinsjahr ist die Weihnachtsfeier, bei der neben der aktiven Kapelle auch die Theatergruppe des MVD auftritt und das Publikum regelmäßig mit heiteren Aufführungen begeistert. Die Tradition des Theaterspiels reicht bis ins Jahr 1926 zurück und wurde 1987 vom damaligen Vorsitzenden Hans Rau wieder aufgegriffen. Regisseur der rührigen Gruppe ist seit 20 Jahren Hans Hudy.
Zur Pflege der Geselligkeit stehen bei den Aktiven im Sommer oft Ausflüge und Grillpartys auf dem Programm, am Ende des Jahres wird mit allen Mitwirkenden der vereinseigenen Veranstaltungen das Helferfest gefeiert. In der fünften Jahreszeit ist der MVD auf diversen Umzügen präsent und veranstaltet am Rosenmontag im Musikerheim einen Hausball.  
Auf Initiative des unvergessenen Josef („Sepp“) Landsperger, der 68 Jahre aktiv war, fand sich 1998 eine Alphornbläsergruppe zusammen. Sie absolviert ganzjährig Auftritte auch außerhalb der Region und wird vom aktiven Musiker Günter Maier geleitet. Die Instrumente stammen allesamt vom aktiven Musiker und Drechsler Hermann Schmid, der inzwischen auch als „Alphornbauer vom Härtsfeld“ bekannt ist.   
Das Ziel des Vereins für die kommenden Monate ist es, noch mehr Jugendliche für die Jugendausbildung zu gewinnen. Ist dies geschafft, steht die Etablierung einer neuen Jugendkapelle auf dem Plan. Interessenten für eine Ausbildung im MVD, , können sich vorab an
Jugendleiter Günter Maier wenden. Zu den bekanntesten Zöglingen des MVD zählt übrigens der Musiker Manfred Arold, der heute bei „Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle“ erfolgreich ist.
Am Pfingstsonntag ist der MVD beim Seefest am Härtsfeldsee zu hören. In den Sommerferien beteiligt sich der MVD beim Kinderferienprogramm der Gemeinde Dischingen und ist dort mit einem interessanten Programm vertreten.

Die aktive Kapelle
im Sommer 2006 während des Markfestes auf den Stufen der Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Dirigent ist seit 2003 Reiner Majer aus Giengen.

Franz Maier
steht seit 1991 an der Spitze des Musikvereins Dischingen. Ihm zur Seite stehen der zweite Vorsitzende Karl-Heinz Hartmann und neun weitere Vorstandsmitglieder. 

Die Alphornbläsergruppe
unter der Leitung von Günter Maier (links) bei der Weihnachtsfeier 2006 in der Egauhalle.
   
Viel Applaus erhielt die Theatergruppe bei der Weihnachtsfeier 2006 für die Aufführung des schwäbischen Einakters „Silvester-Knaller“ unter der Regie von Hans Hudy.

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